Die Idee zur Gründung der regionalen Initiative „Marienthaler Forum“ hatte als Anlass und Motivation die Bundestagsentscheidung für Berlin und nicht für Bonn als Sitz des künftigen Parlaments und der Regierung. Dem war nach der Wiedervereinigung eine lange und sehr kontroverse Diskussion vorausgegangen, mit dem bekannten Ausgang.

Diese Entscheidung im politischen Raum wurde am 20. Juni 1991 gefällt, wobei interessanterweise in den beiden großen Bundestagsparteien CDU und SPD, wenn man getrennt ermittelt, eine Mehrheit für Bonn votiert hatte. Die positive Entscheidung für Berlin hatten die Berliner also den kleinen Parteien zu verdanken, die da waren FDP, Linke und Ostgrüne, denn die Westgrünen hatten den Einzug in den Bundestag verpasst.

Erst im Verlaufe von ein paar Jahren wurde den Menschen im größeren Umfeld von Bonn bewusst, dass damit auch bedeutende strukturelle Veränderungen verbunden waren. Es gab zwar ein Ausgleichsgesetz, für dessen Vollzug der neu berufene Bauminister Prof. Dr. Klaus Töpfer zuständig war, aber den schleichenden Wegzug von Botschaften, Verbänden und Lobbyisten konnte man nur erahnen.

Dieser Prozess drang, wenngleich nicht in voller Stärke, auch bis an die Ränder des AK-Kreises vor. Es war der ehemalige Diplomat Dr. Hans Alfred Steger, vorher auf vielen Botschafterplätzen weltweit unterwegs, dem das Nachdenken über die regionalen Folgen zu verdanken war.
Und so entstand 1994 das Forum unter der Leitung von Ulrich P. Schmalz, zunächst in Vereinsform, und umschrieb mit seinem Namen „PRO AK e.V. – Forum für Kultur, Politik und Wirtschaft“ auch sein Wirkungsgebiet. Später wurde der Verein aufgelöst und das Ganze wurde durch die Agentur von Ulrich Schmalz organisiert.

Seit 2022 wird das Marienthaler Forum geleitet von Ekkehard Schneider aus Altenkirchen, unterstützt von einem Beirat mit Personen aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.

(Text teilweise entnommen dem nebenstehenden Magazin zum 25jährigen Bestehen des Marienthaler Forums, angepasst und ergänzt)